.: arbeiten im grenzbereich :.

EDITION Christoph Dahlhausen

Begabt ist er für zwei, möchte man meinen, der Bonner Kunstpreisträger des Jahres 2003 Christoph Dahlhausen. Denn er hat nicht nur jüngst die Jury mit seinem Oeuvre überzeugt; er blickt auch auf eine Karriere als ausgebildeter Cellist, auf ein abgeschlossenes Medizinstudium und philosophische Studien zum Grenzbereich der Physik und Paradigmenwechsel zurück.

Und im Grenzbereich zwischen Fotografie und Malerei, letztlich auch Musik bewegen sich seine neusten Arbeiten „Über das Paarungsverhältnis von Farbe und Fläche“, herausgegeben als Premiere einer Kooperation mit der art promotion-bonn.de.

Zweifellos wirken die schönen Bildtafeln konstruktivistisch, weil sie ausschließlich von Farbfeldern im rechten Winkel, bemessen und rhythmisiert nach dem Golden Schnitt gegliedert sind. Dahlhausen aber versteht sie als konzeptuelle Malerei. Seine Farben jedoch

mischt er nicht auf der Palette, er nutzt vielmehr ein fotografisches, letztlich alle Farbnuancen zulassendes Verfahren. Er ist also ein Maler ohne Pinsel.

In ihrem lichtreichen Kolorit entwickeln seine einzigartigen Überlagerungen von Sandstrahlfolie, Glas und Foto metallischen Glanz. Selbst sein Schwarz, geschaffen durch viele Farbschichten, „lebt“ im Wechsel des Lichts. Verbleibt dieses „Trio“ im zierlichen Format von 50 mal 40 Zentimetern, so schweben dem Künstler wandgroße Glasfassaden als Bildträger seiner subtilen Farb-Licht-Gestaltung vor.

Zu sehen bis 24. Januar in der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung, zu beziehen bei artpromotion-bonn.de, Subskriptionspreis 325 Euro, insgesamt 850 Euro. Storm

General-Anzeiger Bonn, 01/04